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ToggleEnergiepass in Luxemburg – Regeln, Arten, Kosten
Das Wichtigste in 30 Sekunden
- Ein Energiepass (EPC) bewertet die Energieeffizienz eines Gebäudes und ist unter anderem für den Verkauf, die Vermietung und Neuinvestitionen vorgeschrieben.
- Wir unterscheiden zwischen den Kategorien Wohngebäude (LuxEeB-H) und Nichtwohngebäude (LuxEeB-F); in beiden Fällen gibt es Pässe für: Bestandsgebäude, Neubauten (im Genehmigungsstadium) und As-Built-Gebäude (nach der Fertigstellung).
- Zu den wichtigsten Indikatoren zählen die Energieeffizienzklasse, die Wärmedämmklasse und die CO₂-Emissionen (A+ für am besten → I für am schlechtesten).
- Die Standardgültigkeit des Reisepasses beträgt 10 Jahre (nach wesentlichen Erneuerungen wird eine frühere Verlängerung empfohlen).
- Ein gut ausgearbeitetes Energiekonzept bereits in der Entwurfsphase ermöglicht reduzierte Baukosten und das einfachere Erreichen einer hohen Klasse.
Was ist ein Energiepass (EPC)?
Ein Energiepass (Energieausweis, EPC) ist ein offizielles Dokument, das die Energieeffizienz und die Umweltauswirkungen eines Gebäudes klar darstellt. Es ermöglicht Vergleiche von Immobilien hinsichtlich Energieverbrauch und CO₂-Emissionen und enthält Empfehlungen zur Effizienzsteigerung.
In Luxemburg sind Energiepässe separat erhältlich für:
- Wohngebäude – bei denen mindestens 90% der Grundfläche zu Wohnzwecken genutzt werden (LuxEeB-H),
- Nichtwohngebäude (Gewerbegebäude) – alle anderen beheizten Gebäude (LuxEeB-F).
Energieausweise erhöhen die Transparenz des Immobilienmarktes: Käufer und Mieter können Betriebskosten und Klimaauswirkungen vor der Transaktion abschätzen.
Wann ist es erforderlich?
In Luxemburg ist ein Energiepass insbesondere erforderlich:
- für den Verkauf und die Vermietung von bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden,
- bei Neubauten – in der Baugenehmigungsphase (Konzept/Bescheid) und nach Fertigstellung (As-Built),
- bei baugenehmigungspflichtigen Umbauten oder wesentlichen Änderungen der Gebäudeinstallation/-hülle.

Typen und Nomenklatur: LuxEeB-H und LuxEeB-F
Wohngebäude – LuxEeB-H
- Bestehendes Gebäude (EPC für bestehende Gebäude) – wird zum Verkauf/zur Vermietung verwendet.
- Neubau (EPC für die Genehmigung) – ein Anhang zur Entwurfsdokumentation, der die Einhaltung der Mindest- und Energieeffizienzanforderungen bestätigt.
- As-Built (nach der Fertigstellung) – für abgeschlossene Projekte; wird oft als Nachweis für Förderanträge benötigt.
Nichtwohngebäude – LuxEeB-F
- Neu, Bestand und Bestandsaufnahme – ähnlich wie bei Wohngebäuden.
- Ab 2023 werden funktionale (Nicht-Residential-)Pässe ausschließlich nach dem Bedarfs-(Berechnungs-)Verfahren ausgestellt. Zuvor ausgestellte Dokumente bleiben gültig, neue können jedoch nicht mehr nach dem alten Verfahren ausgestellt werden.
Was beinhaltet der Energiepass und wie sind die Klassen zu lesen?
Ein Standard-Energieausweis für Wohngebäude weist drei Hauptklassen zu (z. B. A/A/A oder F/G/F):
- Energieeffizienz – der Primärenergieverbrauch des Gebäudes.
- Wärmedämmung – die Qualität der Wärmehülle (Wände, Dach, Boden, Fenster, Türen).
- Umweltauswirkungen – Betriebsbedingte CO₂-Emissionen.
Bewertungsskala: A+ (am besten) → I (am schwächsten).
Darüber hinaus enthält das Dokument:
- jährlicher Energieverbrauch und voraussichtliche Kosten,
- empfohlene Modernisierungen mit geschätzten Auswirkungen auf die Klasse,
- eine Zusammenfassung der Gebäude- und Installationsparameter.
Validity, Update and Exceptions
- Gültigkeit: 10 Jahre ab Ausstellungsdatum.
- Sanierung: Wird früher empfohlen, wenn wesentliche Modernisierungen durchgeführt wurden (z. B. Dämmung, Austausch von Tischlerarbeiten, neue Heizungsanlage, Installation von Photovoltaik, Lüftung mit Wärmerückgewinnung) – dadurch würde sich die Energieeffizienz ändern.
- Ausnahmen: Ausnahmen von der Anforderung können landwirtschaftliche Gebäude, gewerbliche Gebäude im Freien, temporäre Gebäude, religiöse Gebäude und Gebäude mit einem ERA < 50 m² oder mit dominanter Prozessenergie umfassen.
Hinweis für Nichtwohngebäude: Die Energieverbrauchsdaten müssen nach Fertigstellung des Gebäudes und danach regelmäßig (je nach Gebäudetyp) aktualisiert werden. Der Energieausweis ist 10 Jahre gültig.
Beschaffungsprozess – Schritt für Schritt
- Bestimmung des EPC-Typs (Wohn-/Nichtwohngebäude; Bestandsgebäude/Neubau/Bauzustand).
- Datenerfassung: Zeichnungen, Aufteilungslisten, Fenster-/Türspezifikationen, Einbaubeschreibungen, Prüfberichte (z. B. Blower Doors) und Daten zu erneuerbaren Energien (PV, Kollektoren).
- Inventarisierung und/oder Vor-Ort-Überprüfung durch einen zertifizierten Experten.
- Berechnungsmodell und Simulationen – nach einschlägigen Verfahren (für Nichtwohngebäude u. a. DIN V 18599).
- Bericht und Schlussfolgerungen – Klassen, Indikatoren und Modernisierungsempfehlungen.
- Ausstellung des Dokuments – EPC in einer den Vorschriften entsprechenden Form; Weiterleitung an den Eigentümer/Investor.
Zeit und Kosten hängen von der Komplexität der Anlage, der Vollständigkeit der Daten und dem Umfang der Vor-Ort-Inspektion ab.
Dokumente und Daten – eine praktische Checkliste
- Grundrisse und Schnitte (aktuell, mit Maßangaben).
- Gehäuseliste: Wand-, Dach- und Deckentypen, Dämmung (Dicke, λ), Wärmebrücken.
- Tischlerei: Fenster/Türen mit U-Werten, G-Werten, Rahmen, Wärmedämmung und Montage.
- Systeme: Heizung (Quelle, Leistung, Effizienz), Warmwasser, Kühlung, Lüftung (Umwälzung, Wärmerückgewinnung), Automatisierung.
- Erneuerbare Energiequellen: Photovoltaik (Leistung, Ausrichtung, Winkel), Wärmekollektoren, Wärmepumpe (Erdwärme, SCOP).
- Messungen/Tests: Blower-Door, Systemsteuerungsprotokolle, Pumpen-/Einheiteneigenschaften.
- Betriebsdaten (falls erforderlich): Zählerstände, Energierechnungen.
Die häufigsten Fehler und wie man sie vermeidet
- Fehlende konsistente Dokumentation – beheben Sie etwaige Lücken vor der Beauftragung des EPC. Dies beschleunigt den Prozess und senkt die Kosten.
- Wärmebrücken unterschätzen – Anschlussdetails (Vorhänge, Stürze, Balkone) und deren Dämmung planen.
- Fenster ohne Sonnenschutzkonzept – zu geringe Wärmeerträge im Winter bzw. Überhitzung im Sommer; Beschattung (Jalousien, Rollos) in Erwägung ziehen.
- Lüftung ohne Wärmerückgewinnung in einem luftdichten Gebäude – erhöht die Verluste und das Feuchtigkeitsrisiko.
- Auswahl einer Wärmequelle ohne Profilanalyse – suboptimale Kosten und Emissionen; Wärmepumpen oder ein PV-Hybrid in Betracht ziehen.
- „Feinabstimmung“ – Denken Sie beim Energiekonzept an die architektonische Konzeption, nicht an die Detailplanung.

Neubau: Wie gestaltet man hochwertig?
Die folgenden Grundsätze basieren auf der Zertifizierungspraxis und helfen, die Klassen A/A/A oder höher zu erreichen.
1) Kompaktheit der Gebäudeform
Je kleiner die Oberfläche der Gebäudehülle bei gleichem Hubraum ist, desto geringer sind die Verluste. Zweigeschossige Häuser und Reihenhäuser schneiden in der Regel besser ab als weitläufige eingeschossige oder freistehende Häuser mit fragmentierter Form.
2) Wärmedämmung und Luftdichtheit
Gestalten Sie Gebäudehüllen mit gleichmäßig hoher Dämmung (niedriger U-Wert) und analysieren Sie Wärmebrücken. Planen Sie die Schichtkontinuität und den Einbau von Tischlerarbeiten innerhalb der Dämmschicht ein. Bestätigen Sie die Luftdichtheit mit einem Blower-Door-Test.
3) Ausrichtung und Verglasung
Richten Sie die Wohnbereiche nach Süden/Südwesten/Südosten aus. Maximieren Sie den Verglasungsanteil im Verhältnis zum Rahmen, halten Sie einen hohen g-Wert ein (für Wintergewinne) und sorgen Sie im Sommer für Schatten.
4) Konstruktion und thermische Masse
Die Wahl der Technologie (Mauerwerk, Fertigbau, Holz) zur Erfüllung der Anforderungen an Dämmung, Luftdichtheit und Wärmespeicherung. Jede Technologie hat Vor- und Nachteile; jedes Detail zählt.
5) Erneuerbare Energiequellen (RES)
- PV zur Stromversorgung von Geräten und zur Deckung eines Teils des Heiz-/Kühlbedarfs.
- Wärmepumpen (Luft, Erdreich, Abluft) als hocheffiziente Quelle.
- Solarthermie zur Warmwasserbereitung/Heizungsunterstützung.
- Automatisierung und Energiespeicherung – höherer Eigenverbrauch und Stabilität.
6) Komfort-Belüftungssystem
In luftdichten Gebäuden minimiert eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung Verluste und verbessert die Luftqualität; sie ist für einen ständigen, kontrollierten Luftaustausch unerlässlich.
Nichtwohngebäude: Das müssen Sie wissen
Für Leistungsberechnungen wird häufig die DIN V 18599 (Heizung, Kühlung, Lüftung, Warmwasser und Beleuchtung) herangezogen.
Ein Energieausweis ist erforderlich für: Bürogebäude, Geschäftsgebäude, Restaurants, Schulen, Vorschulen/Kindergärten, Sporthallen, Hotels, Schwimmbäder/Saunen/Wellnesszentren und Gebäude mit gemischter Nutzung (wenn weniger als 90 % der Fläche Wohnzwecken dienen).
Gültigkeit: Standardmäßig 10 Jahre; eine regelmäßige Aktualisierung der Energieverbrauchsdaten wird entsprechend den Anforderungen des jeweiligen Gebäudetyps empfohlen.
So verbessern Sie Ihre Energieeffizienz – der schnellste Weg zum Erfolg
Schnelle Erfolge (oft ohne große Arbeit):
- Systemanpassungen und hydraulischer Abgleich.
- Leckabdichtung, Brücken-Dämmung (z. B. Balkonplatte).
- Thermische Fenstermodernisierung (Verglasungseinheiten, Dichtungen, Einbau in die Dämmebene).
- Wärmerückgewinnung in luftdichten Gebäuden.
- PV + Wärmepumpe anstelle eines Kohlenwasserstoffkessels (Leistungsanalyse und SCOP).
- Steuerung und Automatisierung (Zonenthermostate, Zeitpläne, BMS).
Aktion | Typische Auswirkung auf EPC/Verbrauch | Ungefähre Kosten | Schwierigkeit | Zeit |
---|---|---|---|---|
Regelung der Installation und des hydraulischen Abgleichs | -5–15 % Energie, manchmal +1 Unterklasse | 400–1 500 € | niedrig | 1 Tag |
Abdichtung + Wärmebrückenbegrenzung (örtlich) | bessere Dichtheit, weniger Punktverluste | 300–2 000 € | niedrig–mittel | 1–2 Tage/Bereich |
Mikrothermische Modernisierung von Tischlerei (Dichtungen, Anpassungen, Warmrahmen, Glasaustausch in Rahmen) | −5–20 % Verluste durch Fenster; verbesserter Komfort | 150–600 € / Fenster (Dichtungen/Justierung) 300–1200 € / Flügel (Verglasung) | Durchschnitt | 0,5–1 Tag |
Wärmerückgewinnungslüftung (Lüftung mit Wärmerückgewinnung) | −15–30 % Heizenergie, höherer Komfort | 6.000–15.000 € | mittelhoch | 2–5 Tage |
PV + Wärmepumpe (RES-Paket) | große Verbesserung bei Primärenergie/CO₂; oft +1–2 Klasse | PV 8–12 Tsd. € (ca. 6 kWp) · PC 12–25 Tsd. € | hoch | 3–7 Tage |
Automatisierung und Steuerung (Zonenthermostate, Zeitpläne, BMS-Licht) | -5–15 % Energie; bessere Kontrolle | 200–1500 € Haus 1000–5000 € kleines Grundstück | niedrig | 0,5–2 Tage |

So verbessern Sie Ihre Energieeffizienz in der Praxis
- Hydraulische Steuerung und Ausgleich:
What it involves: setting flows and temperatures, throttling oversized radiators/loops, calibrating the heating curve. When it’s worth it: radiators heat unevenly, overheating of some rooms, high return. What to watch out for: missing radiator valves, dirt in the system – flush/filter first. - Sealing and Point Bridges:
What it involves: sealing installation penetrations, reveals, roller shutter boxes; insulating the balcony slab, tie beams, and lintels. When it’s worth it: noticeable drafts, dampness at corners. What to watch out for: do not impair natural ventilation in leaky buildings – consider air vents or heat recovery. - Micro-Modernization of Joinery:
What it involves: replacing/sealing seals, adjusting fittings, warm edge spacers; Where possible, replace only the glass with low-emissivity glass in the existing frames. When is it worth it: relatively new windows, but they are “breezy”/fogging; no budget for a full replacement. What to look for: correct installation (in the insulation layer), bridges on the window sills. - Heat Recovery What is it:
mechanical ventilation with heat recovery (75–90% efficiency). When is it worth it: the building is already airtight or planned to be airtight; moisture/CO₂ problems. What is it worth: duct routing design, acoustics, regular filter replacement. - PV + Wärmepumpe What is it:
generating electricity from PV and using it to power a heat pump for heating/DHW. When is it worth it: replacing an old boiler, roof availability, cost-effective tariff; desire to improve primary energy efficiency and CO₂ emissions. What to look for: power selection (SCOP, bivalence), storage tank, space for an outdoor unit; check available subsidies. - Automation and Control:
What it involves: zone thermostats/programmable thermostats, schedules, weather curves, occupancy sensors/open windows; in small buildings – a simple BMS. When it’s worth it: a building heated “constantly,” no zoning, irregular use. What to watch out for: overly aggressive schedules = discomfort; introduce hyseresis and exceptions.
Mini-wins that often pay off the fastest:
- lowering the domestic hot water temperature (while maintaining hygiene), circulation timers,
- insulating pipes in unheated spaces,
- aerators and faucet aerators,
- optimizing heat source settings (curve, supply/return temperatures).
Tip: Combine actions (e.g., seals + heat recovery + automation). Synergy usually provides a class-leading improvement greater than the sum of the individual effects.
FAQ – Häufig gestellte Fragen – Häufig gestellte Fragen
How long is an Energy passport issued for?
Is an EPC required to advertise a sale/lease?
What's the difference between a "permit-based" and an "as-built" EPC?
What are the penalties for not having an EPC?
Does an EPC apply to units in multi-family buildings?
Are the cost data in the EPC "definitely" my costs?
Will photovoltaics improve my energy efficiency class?
What about temporary/agricultural buildings?
Kontakt
We are Voltmax – we specialize in Photovoltaikanlagen for homes, communities, and businesses in Luxembourg (including PV carports and EV chargers). We work with certified energy auditors – we will help you:
- compile EPC documentation,
- plan upgrades to upgrade your energy class,
- design and install PV/heat pumps for real cost and emission reductions.
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